Die 2Raumwohnung von Ex-Neonbaby Inga Humpe und Tommie Eckart, der als Mann hinterm Mischpult schon mehrere Tonnen Soundtracks, Eye Q-Releases und Andreas Dorau-Platten hinter sich hat, ist so ein Hipster-zugeschnittenes Indie-Klampfpop-Ding, dessen Ironie wahrscheinlich darin besteht, daß keine einzige Gitarre auf dem ersten Album und den Hitsingles so eingespielt wurde, wie sie letztlich klingt – vollautomatisierte, getriggerte Groß-WG-Musik zwischen Selbstreflexion, Fernweh-Liebeskummer und schwüler Fick-ü¤sthetik. Die zudem gnadenlos zum Erfolg verurteilt ist: „2 von Millionen von Sternen“, das auch diesen Tonträger eröffnet, macht seit Wochen das TV in den Euro-Spots voll, und kein halbes Jahr nach dem (dafür daß die Personalien der Beteiligten nicht an die allzu große Glocke gehängt wurden) ordentlich verkauften Debüt folgt bereits der Mix-Appendix. Und, Clausen wird’s gern hören, die beiden haben sogar noch einen knuffigen Titelsong für die Verfilmung der aufregenden Abenteuer von Herrn Taschenbier und dem Sams eingespielt. Der ist hier allerdings nicht enthalten, und das umreißt das gelinde Problem dieser Platte relativ gut: Auch wenn die Band der Ansicht ist, ihr vollmundiger Pop-Sound läßt sich problemlos in Richtung Techno-Dance umdeuten, fehlt auf Dauer doch die Gitarren-Lockerheit, sind die Songs oft zu sehr auf Baßlinien und housige Effekte reduziert, so daß besonders den Neuversionen von „Wir trafen uns in einem Garten“ und „Sexy Girl“ der selige Post-Hippie-Appeal etwas abgeht. Zumal sämtliche Stücke auch von nur einem Remixer stammen könnten, so wenig wird hier vom Pluckerpop-Schema abgewichen. Zwar interessante kritische Ausgabe, die aber auch nicht von vorheriger Beohrung der Originale entbindet. Wie wär’s mit ÔÇÜSprengt auseinander‘ statt ÔÇÜKommt zusammen‘?

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