Nur zur Information für Informationsbedürftige: Hinter dem an sich nichtssagenden Namen 20 Miles versteckt sich – großes Raunen in vorgenannten Kreisen bitte! – Judah Bauer, der eigentliche Mr. Coolguy der vor geraumer Zeit schon zum Kult erhobenen Jon Spencer Blues Explosion, der mit seinem mittlerweile dritten Album wieder von sich Reden macht. Natürlich gibt’s auch diesmal nix als extrem lässigen und einfallsreichen Gitarrensound von Blues über Country bis Folk zu hören. Das Ganze dann noch mit einer so dermaßen ausgeprägten „Leckt mich, ich mach eh‘ was ich will“-Attitüde inklusive aller denkbaren R’nR-Klischees wie kitschigen Soli, kitschigen Texten und völlig kitschigen „Clap your hands!“-Einsätzen, daß man die vorliegenden 15 Songs wohl entweder nur abgöttisch lieben oder abgrundtief hassen kann. Bauer gibt auf „Keep It Coming…“ zwar nicht ganz so exzessiv Gummi wie auf den Werken seines großen Bosses (und Gott sei Dank sitzt auch Oberprolet Russel Simmins hier nicht hinter den Drums), sondern liefert mit Songs wie „Well, Well, Well“, „Rhythm Bound“, „Late At Night“ und allen anderen ein relaxtes Sonntagnachmittagsalbum ab, dem fabrikmäßig eigentlich nur die coole Sonnenbrille, das eisgekühlte Budweiser und der reichlich bestückte BBQ-Grill fehlen.
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