O3 „Trashumancia“
(Sofa/a-Musik)
Ingar Zach, Alessandra Rombolá und Esteban Algora waren in den letzten Jahren alles andere als untätig. Unter anderem entstanden verschiedene Performances mit dem norwegischen Zirkus Ensemble Stella Polaris. Die Veröffentlichung des ersten und lange Zeit einzigen O3-Albums liegt indes inzwischen zehn Jahre zurück. Ein Nachfolger ist also mehr als überfällig und steht mit „Trashumancia“ nun bereit. O3s Soundscapes bewegen sich im Spannungsfeld zwischen improvisierter Musik und Musique concrète. Die Welt, die das Trio zwischen diesen Stützpfeilern errichtet, ist dunkel und doch voller Leben. Die Bässe dröhnen, Metall klimpert, Luft zischt durch Schläuche. Sporadisch keimen Panikanfälle auf, die O3 nicht gänzlich auflösen wollen. Das betretene Terrain bleibt durchgängig ein unsicheres. Deshalb: Finger weg von diesem Album, wer sich im Dunkeln unwohl fühlt.
Sascha Bertoncin
Rezension aus Sonic Seducer, Ausgabe 02/2018.