Live-Album „NOMC15“ auf. Es ist vielmehr ein überraschender underfrischender Spaziergang durch die fast 40 Jahre andauernde Geschichte von New Order – und darüber hinaus in die Ära der legendären Vorgänger Joy Division zurück. So war seit mehr als 30 Jahren „Disorder“ nicht mehr bei einem Konzert von New Order zu hören – und auch, wenn dieser Song schon einmal besser live gesungen wurde, ergreift er. Ebenso wie „In A Lonely Place“ oder das hymnische „Shellshock“. Das Manchester International Festival markierte für New Order eine Art Heimkehr: Sie standen für fünf Nächte wieder in den „Old Granada Studios“, wo sie 1978 in der Show des ominösen Fernsehmoderators und Factory-Records-Gründers Tony Wilson einst ihr Fernsehdebüt in der Sendung „So it goes…“ erlebten. Fünf Nächte spielten sie dort, inszeniert vom renommierten bildenden Künstler Liam Gillick und verstärkt von einem zwölfköpfigen Synthesizer-Ensemble des Royal Northern College of Music. Mit Ausnahme von drei Bonus-Tracks bringt das Album nur die Songs der Show vom 13. Juli 2017. Und angesichts von euphorischen Höhepunkten wie „Bizarre Love Triangle“ und stimmungsvollen, getragenen Kontrapunkten wie „Decades“ gibt es wohl keinen Fan, der nicht gern dabei gewesen wäre.
Georg Howahl
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