Doch selbst wenn man „Daemon“ einfach nur als Album irgendeiner Metal-Band aus Norwegen konsumiert, wird man die Bosheit nicht ignorieren können, die den ruppigen Songs entströmt. „Daemon“ ist weniger Musik denn vielmehr ein Zustand, eine sehr unbequeme, garstige und maliziöse Geisteshaltung, die etwas macht mit dem Hörer. Finster flirrend, bedrohlich keifend, ins Wahnsinnige kippend, klerikal brummelnd, abgründig tosend – Mayhem zeigen, dass sie mehr sind als ein Name und immer noch eine Rolle spielen. Reduzierter und entschlackter in den Arrangements, dafür deutlich urwüchsiger und pechschwarz: „Daemon“ hätten Mayhem auch in den 90ern schreiben können. Dann allerdings ohne die Erfahrung und die Narben auf der Seele. Björn Springorum