Tribute an die verstummte Live-Kultur: Lord Of The Lost „covern“ John Cage

Die Fans warten gespannt auf das nächste Ensemble-Album von Lord Of The Lost, das am 7. August erscheinen wird. Heute wartet die Band mit einer weiteren Single samt Video auf – einer außergewöhnlichen „Coverversion“. Aber ob sie auch einen weiteren Eindruck vermittelt wie „Swan Songs III“ klingt?

Die dritte Single-Auskopplung ist ein Cover des Titels 4’33“ des amerikanischen Avantgarde-Komponisten John Cage. Moment, John Cage? Ja. Der Mann mit dem Stück, in dem nichts passiert? Genau.

Das Ursprungswerk in drei Sätzen basiert auf zufälligen Geräuschen, die der Zuhörer während einer Aufführung erzeugt und wahrnimmt. Somit ist „4’33“ eine Komposition, die sich primär durch das Potential der ständigen Veränderung von anderen Arrangements unterscheidet. Der Track soll die Flüchtigkeit des Moments versinnbildlichen, er kehrt alle Umgebungsgeräusche nach Außen, die normalerweise hinter Klängen verborgen sind und hebt hier eine neue Ebene der tonalen Raffinesse heraus.

Was Lord Of The Lost daraus wohl machen? Sie sehen ihre „Version“ des „Stücks“ als ein Statement in Bezug auf die aktuell vorherrschende Pandemie und der daraus resultierenden, größtenteils verstummten, Musik- und Livekultur. Das wiederum macht ja absolut Sinn.

In einem Statement der Band heißt es:

„Die Idee eine Cover-Version des legendären 4’33“ von John Cage aufzunehmen, entstand zum einen aus Gag, zum anderen an der Faszination der Message dieses Werkes: Die Pause, die Stille ist genauso ein Teil von Musik wie gespielte Noten oder Geräusche jedweder Art. Was passiert, wenn man die Stille auf das denkbare Maximum ausweitet? Ist das dann noch Musik? Und wenn nicht, warum nicht? Was gibt uns das Recht das zu beurteilen? Ist nicht heute häufig das ein Teil der Kultur, was früher mal „Lärm“ war? Und dabei sprechen wir nicht nur von Rock oder Metal, sondern auch etwa von moderner Klassik oder vom Jazz. Letzterer war ein Aufbegehren gegen das Establishment und ist inzwischen ein Teil davon.“

So, nun aber genug geschrieben, hier endlich das „Stück“:

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