Es gibt viele Berufsgruppen im gesamten Kulturbereich, die nun kein Einkommen haben. Darunter befinden sich natürlich die Berufsmusiker, Veranstalter und Besitzer von Clubs und Konzerthallen. An Konzerten und Festivals hängt allerdings eine ganze Logistik, welche als Zuschauer meist gar nicht sichtbar ist. Denn auch die Security-Branche hat nun wesentlich weniger Aufträge zu verbuchen, ebenso die Caterer und ein ganzes Team an Bühnentechnikern, die nun vorerst ohne Jobs darstehen. Durch Aktionen wie Spendenaufrufe können einzelne Unternehmen die erste Zeit eventuell zum Teil ausgleichen, Existenzprobleme in der gesamten Veranstaltungsindustrie sind nun aber präsenter denn je.
Ihr als Musikfans merkt natürlich, dass die Lage Ernst ist und wollt Euch solidarisch mit euren Lieblingsmusikern, -veranstaltern und Eurer liebsten Location zeigen. Was Ihr zunächst machen könnt, ist, wenn es Eure finanzielle Situation erlaubt, die bereits gekauften Tickets zu behalten. Das hilft bereits enorm, um die im Vorfeld ausgegebenen Kosten wie die Mieten für die Locations und ähnliches gedeckt zu halten. Damit es nach der Krise aber wie gewohnt weitergehen kann, könntet Ihr Euch überlegen, welches Album, Shirt oder anderen Fanartikel Ihr schon lange ins Auge gefasst habt und statt des Festival- oder Konzertbesuchs eine Bestellung aufgebt. Das hilft einer Band oder einem Veranstalter enorm und Ihr macht Euch selbst dabei auch noch eine Freude!
Ein weiterer Vorschlag wäre, dass Ihr sicherlich auch Clubs oder Caterer nach einer PayPal-Adresse fragen könnt, falls Ihr ohne jede Gegenleistung ein paar Euro spenden wollt.
Und natürlich könnt Ihr Eure Augen nach Petitionen offen halten, an denen Ihr dann teilnehmen könnt.
Eine Stellungnahme von Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates, in welcher ein interessanter Ansatz verfolgt wird, könnt Ihr hier lesen:
„Gerade in Zeiten der Krise besinnt sich die Gesellschaft auf den Wert unseres reichen Kulturlebens als ein wichtiges ‚Grundnahrungsmittel‘ für Herz und Seele. Das analoge Erleben kann durch die derzeitigen digitalen Musikangebote nicht ersetzt werden. Zudem werden die Existenznöte der Hundertausenden freiberuflichen Musikschaffenden immer gravierender, deren Einnahmen von heute auf morgen weggebrochen sind. 98% der konzertierenden und unterrichtenden Musikerinnen und Musiker sind laut unserer Umfrage davon betroffen. Deshalb appelliert der Deutsche Musikrat an Bund und Länder, überall dort, wo Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können, das Musikleben bald wieder zu ermöglichen. Dies betrifft Konzerte ebenso wie Proben von Chören und Ensembles sowie den Unterrichtsbetrieb in Musikschulen und Musikhochschulen. Auch wenn wir uns für eine Weile an neue Konzert-Etikette gewöhnen werden müssen: Ein Konzert mit verringerter Zuschauerzahl, mit Mundschutz und Abstandspflicht ist in jedem Fall besser als keins.“
Bleibt solidarisch!
Foto: Vishnu R. Nair
(JAS)