Das zeigt erneut das zweite Album des Duos, das sich mehr noch als sein Vorgänger um Eingän- gigkeit und nicht zuletzt auch um Tanzbarkeit bemüht. Mit Erfolg. Völlig losgelöst von den EBM-Arrangements seiner Hauptband flankt Reimers seinem Kompagnon mal zarte, mal harte, aber stets passgenaue Sounds und Sequenzen zu, die Van Hoyel problemlos und souverän verwandelt. Nahezu allen elf Tracks wohnt dabei eine wohlige Grundstimmung inne, die das Zuhören äußerst angenehm macht, wenn man nur nicht zu genau auf die mitunter ziemlich abgründigen Texte hört. Das klappt bei dem deutschen „Fluss“ – einem Rhein- gold-Cover – natürlich nicht, macht aber auch nichts, weil es hier inhaltlich völlig unbedenklich zugeht. Ansonsten aber präsentiert sich „Iron Curtain. Velvet Glove.“ wie der vielzitierte Wolf im Schafspelz: Faszinierend und magisch, gleichzeitig aber eben auch reißerisch und brutal. Marc Urban
In unserer aktuellen Sonic Seducer-Ausgabe 05-2019 findet Ihr neben der Album-Rezension auch ein Interview mit Harmjoy, in dem Euch das Duo mehr über die Hintergründe des zwischen Deutschland und den USA und ihre old-schoolige Arbeitsweise erzählen. Außerdem gibt es auf der beiliegenden CD einen exklusiven Harmjoy-Edit.