Gänsehaut, Tränen in den Augen und vor Sehnsucht zerspringen wollende Brustkästen. Ja, so wunderbar ist dieses ungewöhnliche Konzert. Reduziert auf die reinen musikalischen Strukturen, treten besonders die Texte Nick Caves stark hervor. Die seelischen Abgründe der Menschheit hat er schon immer besonder poetisch in Worte fassen können. So wie Nick Cave singt, glaubt man ihm jedes Wort, was er äußert. Unweigerlich wird man so in die Geschichten der Protagonisten eingesogen, jedes Musikstück ist ein eigenes kleines Drama.
Durch die vom Instrumentspiel vorgegebenen Bewegungseinschränkungen wirkt der künstlerische Ausdruck Nick Caves beinahe minimalistisch. Die Emotionen transportieren sich konzentriert im Klavierspiel, der Stimmführung, in jedem Blick und jeder kleinen Geste. Gebannt schaut man Nick Cave zu, wenn er kurz den Blick seiner stahlblauen Augen unter den buschigen Augenbrauen anhebt oder gar kurz über seine Schulter zur Seite blickt.
Zwanzig Songs aus seiner gesamten Schaffensperiode dürfen wir erleben, von den ganz frühen Bad Seeds über Grinderman zu aktuellen Werken. Darunter finden sich auch Klassiker wie „The Mercy Seat“, „(Are You) The One That I’ve Been Waiting For?“ oder „Into My Arms“. Es ist unglaublich, was die Pandemie mit all ihren Einschränkungen und Zerstörungen mit diesem Konzert für ein strahlendes Licht am Musikhorizont hervorgebracht hat, das Menschen auf der ganzen Welt berühren wird.
Die Einzigartigkeit der Darbietung wird dadurch verstärkt, dass die Show wirklich nur einmal pro Zeitzone als Stream quasi in Echtzeit gezeigt wird. Deswegen wird man wie bei normalen Konzerten eben etwas verpassen, wenn man zwischendurch ein Getränk holen geht. Auf den Gedanken wird sowieso niemand kommen, hypnotisiert von Nick Caves Stimme wird man im Bann der Musik gefangen bleiben bis zum letzten Ton.
Noch kann man sich den Abend freihalten und Karten unter www.nickcave.com erwerben, bevor die einmalige Chance verstrichen ist.
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Foto: Joel Ryan
(SMH)