Fortíđ „World Serpent“
(Prophecy Productions/Soulfood)
So sehr der Gesang von Fortíđ-Nucleus Einar Eldur Thorberg mitunter an Lemmy Kilmister erinnert, sei mit dieser erstaunlichen Feststellung ein für dieses Album generell gültiges Qualitätsmerkmal verknüpft. Denn „World Serpent“ rockt wie Sau. Sogar Thrash Metal à la Bay Area lässt sich in Spuren vernehmen. Und dies ohne auf jene betörend atmosphärischen Elemente zu verzichten, die das Subgenre des schwarz-metallisch fundierten Pagan-Sounds nun einmal auszuzeichnen hat. Eine durchgängig apokalyptische Vision, in zwei Zyklen von jeweils fünf Songs aufgeteilt, inklusive. Zugleich werden wir hier in höchst eindrucksvoller Weise Zeuge einer mutigen Emanzipation von den erstarrten Wikingerversatzstücken, auf denen anderweitig so verlässlich herumgeritten wird. „World Serpent“ entfaltet also trotz seiner endzeitlichen Perspektiven eine mitreißende Aura aus Energie, aus entfesselter Kraft und immensem Druck, die das Zeug dazu hat, dem lähmenden Jetzt die Stirn zu bieten. Selten zuvor haben Fortíđ – wenn nicht gar die gesamte Genreszene – soviel aktive Lebenshilfe auf einen Tonträger bannen können. Ragnarök kontra Corona, wir sind dabei!
Stephan Wolf
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(aw)