Exfeind „Exfeind Nummer Eins“
(Trisol/Soulfood)
Interessante Grammatik: ‚ins Land, wo Milch und Honig fließt‘ („Garten Eden“) sowie prinzipiell altbackene Riffs („Göttergatte“) können nicht darüber hinweg täuschen, dass dem NDH-affinen Konsortium namens Exfeind ein flottes, gar mitreißendes Album gelungen ist. Weniger humoresk als Herren, weniger brutal als b.o.s.c.h., weniger einnehmend als Heldmaschine. Aber voll in die Fresse (spätestens bei „Flieg mit mir“). Und dann erweisen sich die letzten vier Songs des Albums als Totschläger vor dem Herrn aller Mächte und Gewalten. Insbesondere „In Deiner Brust“ wirkt intensiv böse. Ob es so auch gemeint ist, klären die noch folgenden Songs nicht allzu verlässlich auf. Gutes Artwork – auch. „Du lässt es einfach geschehen“ („Lass uns leben“) – kein Problem. „Was uns bleibt“ steht freilich auf einem anderen Blatt. Schnittig und scharf, eine echte Empfehlung.
Stephan Wolf
Rezension aus Sonic Seducer, Ausgabe 02/2018.