Dass dies auch bei „Du wilde Liebe sei“ nicht anders sein wird, lässt sich leicht prognostizieren, denn die typischen Dornenreich-Elemente wie Evígas fauchend-flüsternder Expressivgesang, das ineinander verwobene Spiel von Gitarre und Geige und die ganz eigene Bildsprache der Lyrik sind wieder omnipräsent, und man hört dem Werk seine siebenjährige Reifezeit deutlich an. Und doch ist etwas anders. Zum einen sind die Drums zugunsten verschiedener Perkussionelemente gewichen, die der Musik einen Hauch von Roots, Ethno und Tribal verleihen. Zum anderen fügen sich akustische und verzerrte Gitarren mehr denn je als Einheit zusammen und generell wirkt alles homogener verschlungen als auf „Freiheit“ (2014).
Die Musik ist sehr dynamisch, lebt stark vom Gefühl und der Performance. Überdies ist es unmöglich, hier gängige Songstrukturen von Versen und Refrains auszumachen. Vielmehr ist es ein permanentes Auf und Ab, gleich einem auditiven Stream Of Consciousness, dem man sich einfach hingeben muss. Die frühen Black Metal-Elemente sind allenfalls noch marginal in den Vocals und einigen Gitarrenelementen vernehmbar, ansonsten lassen sich die zehn Stücke im weitesten Sinne als Dark Folk klassifizieren. Oder einfach als typisch Dornenreich, denn so klingt keine andere Band auf diesem Planeten.
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(SB/KM)