Unter dem Namen „Shadow Of Fear“ wird am 20. November via Mute eine neue Platte erscheinen, die Cabaret Voltaire neu aufleben lässt. Die Gruppe war ursprünglich zwischen 1973 und 1994 aktiv, bevor es still um die Sheffielder Combo wurde. Während ihr weiterhin der Ruf als eine der einflussreichsten Bands des von Elektronik und Industrial informierten Post-Punk vorauseilte, hatte sich Richard H Kirk als einzig verbleibendes Bandmitglied zunächst anderen Projekten gewidmet. Manche davon waren mehr und manche weniger erfolgreich. So veröffentlichte Kirk unter anderem mit Sandoz oder Sweet Exorcist Musik – mit letzteren erfand er mehr oder weniger nebenbei Bleep-Techno.
Nun aber ist Richard H Kirk mit Cabaret Voltaire zurück und stellt mit „Shadow Of Fear“ ein Album vor, in dem der Kern der Band auch heute tief verwurzelt ist. So geht es mit verzerrten Sprach-Samples auf rätselhafte Entdeckungsreisen durch die Welt von Techno, House, Dub und gar kosmischer Musik, ohne dabei den Bezug zur Gegenwart zu verlieren und vielleicht sogar mit einem gewagten Blick in Richtung Zukunft.
Auch die Tradition, dass Cabaret Voltaire Entwicklungen vorauszuahnen scheinen, setzt sich weiter fort, obgleich letztendlich vieles der Interpretation überlassen wird. Kirk erzählt:
„Das Album war gerade fertiggestellt, als all der Wahnsinn begann. ‚Shadow Of Fear‘ fühlt sich wie ein merkwürdig treffender Titel an. Die aktuelle Situation hatte keinen großen Einfluss auf das, was ich gemacht habe – alle Vocals waren bereits fertiggestellt, als die Panik einsetzte – aber vielleicht sind aufgrund meiner etwas paranoiden Natur Hinweise enthalten, dass alles ein wenig komisch läuft und auf den aktuellen Stand der Dinge. Surrealismus war immer sehr wichtig für Cabaret Voltaire. Und das ist nach wie vor allgegenwärtig.“
Begonnen hat die Entstehungsgeschichte des neuen Albums beim Berliner Atonal-Festival 2014, bei dem Kirk die erste eigene Show als Cabaret Voltaire spielte. Dabei war es ihm wichtig, auf Nostalgie zu verzichten und etwas Neues für das 21. Jahrhundert zu schaffen. So ergab sich, dass der Künstler seither auf diversen Festivals und Konzerten in ganz Europa aufgetreten ist und dort die Zukunft von Cabaret Voltaire formte:
„Ich begann Songs speziell für Live-Auftritte zu entwickeln. Etwas, was sehr reduziert und roh war. Jedes Mal, wenn ich eine neue Performance hatte, schrieb ich etwas Neues.“
Aufgenommen wurde das neue Werk am jüngsten Standort von Western Works. Das Studio begleitet Cabaret Voltaire bereits seit Beginn der Bandgeschichte. Ursprünglich hatte Kirk geplant, sein altes Equipment digital zu erweitern, nach einem Computerausfall jedoch beschlossen, bei seiner Originalausrüstung zu bleiben. So erklärt er:
„Die Aufnahmen zu diesem Album haben mich ein bisschen an die alten Tage mit Cabaret Voltaire erinnert, weil es nicht viel Equipment gab und man wirklich seine Phantasie und Vorstellungskraft benutzen musste.“
So viel zu einem Blick in die Vergangenheit, denn „Shadow Of Fear“ leitet eine neue Ära ein:
„Es ist schön, dass Leute mögen, was du in der Vergangenheit gemacht hast, aber es ist ein gefährlicher Ort zum Verweilen.“
Einen ersten Vorgeschmack auf das neue Album bietet die Single „Vasto“:
Tracklisting: 1. Be Free |
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(SF)