Nichts ist mehr wie es war, und doch kann man sich auf sie verlassen: Depeche Mode sind nach sechs Jahren wieder on tour, aber das erste Mal ohne Andy „Fletch“ Fletcher, ihren viel zu früh gestorbenen Keyboarder. Er stand immer im Hintergrund und war doch ein Stützpfeiler der Band – die Kette zwischen den beiden Hauptdarstellern Martin Gore und Dave Gahan. Er starb im Mai 2022. „Memento Mori“, der Name der neuen Platte und der Tour, hat so einen ganz anderen Beigeschmack bekommen. Der lateinische Name, der daran erinnert, dass wir alle sterblich sind, stand schon vor dem Tod von Fletch fest und wurde nach einigen Überlegungen beibehalten.
Martin und Dave samt der bekannten Live-Band mit Peter Gordeno am Keyboard und Christian Eigner am Schlagzeug begeisterten die Fans beim Tour-Start in den USA in Sacramento, der Hauptstadt Kaliforniens. Fans aus den gesamten USA sind angereist, vereinzelt sind auch Europäer herauszuhören. Das Publikum ist zu einem großen Teil Ü-50, es sind aber auch viele Familien mit Kindern und Jugendlichen zu sehen.
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Um 19:45 eröffnet Kelly Lee Owens den Konzertabend mit harten elektronischen Beats und bester Laune. Zu diesem Zeitpunkt ist die Halle zu etwa zwei Drittel gefüllt, der Rest steht am Merchandise an. Die Shirts ab 50 $ sind sehr gefragt! Wie bei Arenakonzerten in den USA üblich, gibt es nur Sitzplätze – auch im Innenraum. Um 20:47 Uhr erlischt das Saallicht und das Intro knallt im wahrsten Sinne des Wortes auf das Publikum ein, das umgehend von seinen Sitzplätzen aufsteht und von nun an das gesamte Konzert im Stehen verfolgen wird.
Dissonanzen und „My Cosmos Is Mine“
Knallharte Bässe und disharmonische Keyboardsounds erklingen. Martin, Dave, Peter und Christian kommen im Dunkeln auf die Bühne. Die Beats werden langsamer und gehen in den Beat von „My Cosmos Is Mine“ über. Die Band steht im Gegenlicht, nur ihre Silhouetten sind zu erkennen. Der Opener des aktuellen Albums wirkt live noch düsterer als in der Studioaufnahme. Dave singt den Refrain mit ausgebreiteten Armen in seinem kräftigen Bariton – er ist sehr gut bei Stimme. Bereits am Ende des Songs zieht er das Jacket aus.
Die vom langjährigen Weggefährten Anton Corbijn entworfene Show ist an Schlichtheit kaum zu überbieten. Die Bühne ist eher spartanisch gestaltet: Im Hintergrund eine große Videoleinwand, davor ein großes M, rechts im hinteren Bereich, an der Stelle, an der früher Fletch gestanden hat, ist das Schlagzeugset aufgebaut, links die Keyboards von Peter Gordeno. Ganz am linken Bühnenrand befindet sich der Keyboard-Stand von Martin. Der zweite Song ist „Wagging Tongue“ vom neuen Album. Auch Martins Stimme ist in Topform und harmoniert perfekt mit Dave. Am Ende des Songs begrüßt Dave gut gelaunt das Publikum in Sacramento: „Well, well, well, here we are again! Good evening, Sacramento!“ Es folgen „Walking In My Shoes“ in dunklem, rotem Bühnenlicht und „It’s No Good“ – das Publikum singt begeistert mit. Zu „It’s No Good“ spazieren Esel am Strand auf der Leinwand.
Martin Gore und Dave Gahan im Duett
Sicherlich ein, wenn nicht der Höhepunkt des Abends: „Sisters Of Night“ gesungen von Dave im Duett mit Martin auf dem Steg. Die beiden harmonieren perfekt. Am Ende kommentiert Martin: „Thank you very much, we never played that song this way. Pretty good!“ und lacht. Es folgt „In Your Room“ mit neuem Video und einem Dave, der tanzt als wäre er noch keine dreißig. „Everything Counts“ und „Precious“ werden begeistert vom Publikum aufgenommen.
„Speak To Me“, der dritte Song des neuen Albums, wird begleitet von einem Video mit Kreuzen auf einem Friedhof. Der düstere Song wird von Dave in Jesus-Pose interpretiert – eine starke, emotionale Performance. Anschließend verlässt Dave die Bühne und Martin singt – tiefer als früher – „A Question Of Lust“ in der Originalversion auf dem Steg. Mit „Speak To Me“ folgt der vierte Song des neuen Albums, Martin solo nur mit Pianobegleitung. Bei „Ghosts Again“ singt das Publikum lautstark und textsicher mit. Danach „I Feel You“, in der Single-Version und „A Pain That I’m Used To“ in der gleichen Version wie auf der letzten Tour.
Andy Fletcher Tribute
Dann wird es emotional: DM spielen „World In My Eyes“, im Hintergrund läuft ein Video das Andy Fletcher in Fotos von Anton Corbijn zeigt. Am Ende des Songs verbeugt sich Dave vor der Videoleinwand und sagt nur „Andy Fletcher“. Die verbale Kommunikation zwischen Bühne und Zuschauerraum bleibt wie immer auf das Allernötigste beschränkt. Andys Frau Granny soll laut Gerüchten im Saal sein.
Nach „Wrong“ starten dann die Motoren: „Stripped“. Dave überlässt dem Publikum den Gesang, das textsicher übernimmt. Es folgen „John the Relevator“ und „Enjoy The Silence“ bevor es in die Zugabenpause geht. Martin und Dave kehren auf den Steg zurück und singen „Waiting For The Night“ im Duett. Ein Gänsehautfeeling ist im Saal zu spüren. Ganz großes Kino! Mit „Just Can’t Get Enough“, „Never Let Me Down Again“ und „Personal Jesus“ folgen die üblichen Zugaben und Dave verabschiedet sich gegen 23 Uhr mit einer offensichtlich gut gelaunten Band mit „CU next time!“
Wie Dave im Interview vor der Tour sagte: „Das Leben ist endlich. Und es wird – nach allem, was wir wissen – auch kein weiteres mehr geben. Also sind wir auf der Welt, um dieses eine Leben zu genießen.“ Auf dem Konzert konnte man das Leben genießen. Ein wahrlich gelungener Tourauftakt!
Kirsten Bohlig
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Foto: Kirsten Bohlig
(KM)