„Ellengæst“ macht da natürlich keine Ausnahme, ist auf seine Weise sogar noch intensiver, noch unmittelbar mitreißender als „Great Escape“. Liegt vielleicht an der brachialeren Produktion oder am angezogenen Härtegrad einiger Nummern; vielleicht aber auch am kongenialen Kunstgriff, den ausgestiegenen Sänger mit einer Armada wunderbar eklektischer Gastsängerinnen und -sänger zu ersetzen. Vincent Cavanagh, von Anathema, Jonathan Hultén von Tribulation, Kristian Espedal (Gaahl) oder Suzie Stapleton finden sich auf „Ellengæst“ ein, singen auch mal ein Duett und berühren auf ihre ganz unterschiedliche Weise. Zorn, Trauer, Unsicherheit und lakonische Selbstaufgabe, hier kommt alles zusammen. Und wird durch die zahlreichen vortragenden Stimmen noch nahbarer, noch spürbarer. Noch echter.
Björn Springorum
Unsere aktuelle Ausgabe 10/20:
(aw)