Collapse Under The Empire „The Fallen Ones“
(Finaltune Records/Broken Silence)
Wenn es im Postrock eine Konstante für epische Größe gepaart mit musikalischer Eingängigkeit gibt, dann heißt sie Collapse Under The Empire. Die Hamburger Chris Burda und Martin Grimm veröffentlichen mit „The Fallen Ones“ ein futuristisches Panorama. Sonst waren es öfter mal die Walls Of Sound der Gitarren, die das Fundament eines Songs ausmachten, nun sind es breite Synthteppiche mit sich entwickelnden Musikbögen. Im Fall von „Blissful“ machen die sich bis zum Exzess steigernden Drums einen großen Teil der Dramatik aus. Ja, Collapse Under The Empire malen cinemascopische Klanglandschaften. Aber über ihre Landschaften fegt ein Sturm, zucken die Blitze aus schwarzen Wolken, züngeln Flammen aus der Tiefe hinauf in den Himmel – und so ist auch „The Fallen Ones“ mit seinen neun Songs, die meist zwischen fünf und sieben Minuten brauchen, um sich voll zu entwickeln und ihre eigene Soundstory zu erzählen, ein Fall fürs die beste Form von Kopfkino. Gern würde man den Spielfilm sehen, dessen Regisseur sich dazu entscheidet, die Tracks von Collapse Under The Empire zu verwenden. Hollywood-Apokalyptiker, spitzt die Ohren, Euch entgeht sonst was.
Georg Howahl
Rezension aus Sonic Seducer, Ausgabe 11/2017.