Christine Owman „When On Fire“
(Glitterhouse Records/Indigo)
Ein Schutzraum, eine Ruhe-Oase, ein kleiner Winkel, in den man sich zurückziehen kann, so etwas ist unersetzlich für jeden Menschen. Nicht immer bedarf es hierfür allerdings eines physischen Ortes, manchmal reicht auch die emotionale Hülle, die Musik zu bieten vermag. Mit ihrem neuen Album „When On Fire“ legt die aus Malmö stammende Sängerin und Komponistin Christine Owman melancholischen Dream-Pop vor, der spielerisch dazu verführt, in eine ganz eigene, heile Welt abzutauchen. Neben Cello, Ukulele, Gitarre oder Bass spielen die Möglichkeiten elektronischer Bearbeitung eine wichtige Rolle für die Gestaltung der schattigen Klanglandschaften. Von Song zu Song gleitet der von Christine selbst produzierte Longplayer ohne Brüche, aber keineswegs konturlos dahin. Ein wenig psychedelisch, aber nicht abgedreht, etwas Pop, aber weit weg von der Charts. Die Sängerin versteht es, ihre eigene Nische zu schaffen. Auch Gastvocals beispielsweise von Mark Lanegan (Screaming Trees, Queens Of The Stone Age) ordnen sich dem fließenden Gesamteindruck unter. Digitale oder akustische Klangquellen und die locker dahingehauchte Stimme der Songwriterin ergeben wie von Geisterhand eine Kulisse der Entspannung, der man sich gerne mehrfach nacheinander hingibt.
Peter Heymann
Rezension aus Sonic Seducer, Ausgabe 12/2016.