Schon bei „The Haunting“ merkt man, dass Chris einfach ein Gespür für Gänsehaut hat, denn es geht so elegant los und verführt regelrecht dazu, sich auf die folgenden fünf Songs aufmerksam einzulassen. Thematisch zeigt dann der Titelsong dann auch sogleich die Marschrichtung an. Die Angst vor dem Verlust schmeichelt sich in typisch dark poppigem Blutengelsound ins Ohr. Aufhorchen ist dann bei „Disobedience“ angesagt, denn dieser Song wartet mit recht coolem 80er-Sound auf – eine echt gelungene Nummer für die Tanzfläche. Bei „The Search“ beweisen Blutengel dann wieder verträumte Leichtfüßigkeit und leichte EBM-Anleihen tragen dazu bei, dass der Refrain gut im Ohr bleibt. Mit „Strong“ und vor allem „Briefe an Dich“ (feat. Kira) streut der Bandkopf dann noch eine Prise neue Akzente in sein neuestes Machwerk. Die Stimme von Kira von Sündenfall ist in der Tat sehr anders als die von Blutengel-Frontfrau Ulrike Goldmann. Doch dieses Experiment scheint mir an der Stelle doch recht gelungen und auch der Caisaron-Remix von „Strong“ erscheint zum Ende der EP ein glücklicher Akzent zu sein, der das Klangspektrum des Berliner Acts um eine feine Note bereichert.
Medusa