Nein, ganz im Gegenteil – der ASP-Kosmos ist schon da geradezu magisch und lockt den Hörer ins Bodenlose, ohne zu verraten, was als Nächstes kommt. Doch keine Sorge: Einen schwachen Song sucht man auf diesem Meisterwerk wahrlich vergebens, denn auch die folgenden Songs bestechen durch fesselnde Rockrhythmen, die im Gedächtnis bleiben. In dieser Hinsicht kommt man nicht an dem Titeltrack „Kosmonautilus“, dem druckvollen „Phragmokontrolle“ und auch dem coolen „Morgengrauen irgendwo“ vorbei, denn diese Songs bestechen durch starke Refrains, die man einfach unmöglich wieder aus dem Ohr rausbekommt. Das hatte in gewisser Weise ja bereits auch die Vorab-Single „Tintakel“ klargemacht. Die Kantigkeit ASPs wird dann bei Songs wie „Eishimmel“, „Schatten eilen uns voraus“ und bei den vier Abyssus-Tracks zelebriert, die sich deutlich voneinander unterscheiden und den Facettenreichtum und die Experimentierfreude Asps klar hörbar machen. So international wie noch nie klingt ASP bei „Bones“, dem einzigen englischsprachigen Song des 13. Albums, der zweifelsohne auch als kraftvolle Mitsing-Hymne gelten darf. Bleiben noch, die balladeskeren Töne zu erwähnen, die man bei „Liebes Licht“ und „Tritons Fall“ finden kann. Richtig toll auch, dass Bandkopf Asp seiner Sympathie für echte Größen der Liedermacherszene treu bleibt und uns mit dem Bonus Track „Nessaja“ ein richtig gelungenes Cover des Peter Maffay-Songs beschert.
Medusa
Sonic Seducer 12-2019 + Lindemann-Titelstory + The Divine Art Kalender 2020 + im Mag: Rammstein, Depeche Mode, Lacuna Coil, ASP, Mono Inc., Marilyn Manson, Apocalyptica u.v.m. |
In unserer aktuellen Ausgabe Sonic Seducer 12-2019 spricht der ASP-Mastermind ausführlich über das neue Album „Kosmonautilus“ und das Selbstbewusstsein der Band. |